Was wurde aus … Level 42?

Level 42 im Jahr 2011 in Düren

Die Funkpop-Könige der 80er – und was sie heute treiben

Sie waren die stilvollen Gentlemen des Funkpop: virtuos, cool, immer ein bisschen unter dem Radar – und trotzdem mit Hits, die in den 80ern kaum wegzudenken waren. Wer „Lessons in Love“ oder „Something About You“ hört, denkt sofort an Lederkrawatten, Studio-Optik und Basslinien, die auch heute noch locker jede Spotify-Playlist upgraden würden.

Aber was wurde eigentlich aus Level 42 – der Band, die mehr Groove hatte als ein ganzer Jahrgang Synthiepop?


🎹 Die Anfänge: Funk trifft auf Pop

Gegründet wurde Level 42 1979 auf der Isle of Wight von Mark King (Bass/Gesang), Mike Lindup (Keyboards/Gesang), Phil Gould (Drums) und Boon Gould (Gitarre). Ursprünglich als rein instrumentale Jazz-Funk-Combo gedacht (in bester Weather-Report-Tradition), kam bald der Wunsch nach mehr Mainstream-Appeal auf – und damit auch Gesang und zugänglicher Songwriting. Nicht zu vergessen Wally Baradou als inoffizielle Mitglied, der die unverkennbaren Synthsounds bastelte.

Mark King wurde schnell zum unverkennbaren Gesicht der Band – nicht zuletzt dank seiner unfassbar schnellen Slap-Bass-Technik, die ihm den Spitznamen „The Machine Gun Bassist“ einbrachte.


📀 Die goldenen Jahre: Level 42 in den 80ern

Zwischen 1981 und 1987 stieg die Band von Geheimtipp zu international erfolgreichem Popact auf:

⭐ Wichtige Alben:

  • „World Machine“ (1985) – Das Album mit „Something About You“ und „Leaving Me Now“. Der internationale Durchbruch!
  • „Running in the Family“ (1987) – Enthält den Superhit „Lessons in Love“, bis heute der bekannteste Song der Band.

Mit ihrem Mix aus Funk, Soul, Pop und Jazz setzten sie sich von vielen Synthpop-Kollegen ab. Level 42 war eine Musikerband, aber eben mit Chartambitionen – und das klappte. Sie tourten weltweit, spielten riesige Hallen und waren Dauergäste in den Top 10.


🎤 Brüche & Veränderungen

Wie bei vielen Bands kam auch bei Level 42 irgendwann der Knick. 1987 verließen Phil und Boon Gould die Band – aus Erschöpfung und wegen kreativer Differenzen. Die Musik wurde in den späten 80ern glatter, kommerzieller – der ursprüngliche Jazz-Funk-Stil rückte in den Hintergrund. Weiterer Tiefpunkt: Gitarrist Alan Murphy starb 1989 an AIDS.

Mark King hielt das Projekt weiter am Laufen, doch der Zauber der frühen Jahre schien sich aufgelöst zu haben.

1994 folgte das (vorläufige) Ende: Level 42 lösten sich auf.


🔄 Comeback & Gegenwart: Ja, sie leben noch!

Aber wie das so ist mit guten Dingen: Sie kommen wieder.

2001 startete Mark King eine Reunion unter dem Namen Level 42, teils mit alten, teils mit neuen Musikern. Auch Mike Lindup kehrte später zurück – sehr zur Freude der Fans. Gründungsmitglied Boon Gould starb leider im 2019 im Alter von 64 Jahren.

Seitdem:

  • Regelmäßige Tourneen in Großbritannien und Europa
  • Neue Musik, u. a. das Album „Retroglide“ (2006) oder die EP „Sirens“ (2013)
  • Live-Alben, Compilations und Festivalauftritte

Mark King ist bis heute aktiv, sowohl mit der Band als auch solo. Seine markante Stimme und sein Bassspiel haben nichts an Energie verloren – und das Publikum, oft Ü40 und sehr textsicher, feiert jede Note wie früher.


🧠 Warum man Level 42 nicht vergessen sollte

  • Musikalisch anspruchsvoll: Wer auf technische Finesse steht, kommt an Level 42 kaum vorbei.
  • Stilistisch einzigartig: Funk im Popgewand, mit Tiefgang, Seele – und ohne Angst vor komplexen Harmonien.
  • Zeitlos: Ihre größten Songs klingen auch heute noch frisch, tanzbar und intelligent.

🎬 Fazit: Leise Stars mit lauter Qualitäten

Level 42 war nie die schrillste Band der 80er. Kein Skandal, keine Skimasken, kein Glitter-Overkill. Aber sie waren unfassbar gut, live wie im Studio – und das hat sie zu Legenden gemacht. Nicht so laut wie Duran Duran, nicht so poppig wie Wham!, aber mindestens genauso wichtig für das musikalische Erbe der Dekade.

Und das Beste: Sie sind immer noch unterwegs – mit viel Groove und wenig Ego. Wie sympathisch ist das denn bitte?

Live-Termine findet ihr auch auf der Homepage der Band


Hast du Level 42 damals live gesehen? Oder läuft „Lessons in Love“ noch heute auf deiner 80s-Playlist?
Schreib mir in die Kommentare – ich bin gespannt auf eure Erinnerungen! 🎸🎤✨


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